

“Vermutlich wird jedoch für die Zukunft Folgendes festzuhalten sein: Alle pastoralen Monopol- bzw. Universalkonzepte haben ausgedient.” // Jan Loffeld
Wir gehen von der Hypothese aus, dass die nächste Kirche nur experimentell in und mit der Welt erschlossen werden kann. Wenn die Zeichen der Zeit nicht trügen, wird sie vielgestaltig, fluide, emanzipatorisch und unternehmerisch sein, um ihrem Auftrag in der nächsten Gesellschaft gerecht zu werden.
Am ersten Tag des Kongresses geht es zunächst darum, kirchliches Handeln unternehmerisch zu verstehen und eine unternehmerische Grundhaltung im Blick auf das eigene Handeln zu entwickeln. In einem zweiten Schritt werden mögliche künftige ‘Geschäftsmodelle’ von Kirche vorgestellt, die einer experimentell-unternehmerischen Idee folgen und daher geeignet erscheinen, Kirche in und für diese Zeit zu sein. In besonderer Weise interessiert die Art und Weise, wie jeweils materielle oder immaterielle Werte geschaffen werden: Für wen ist die Community, das Projekt oder die Organisation da, auf welche Bedürfnisse wird reagiert , was ist das Nutzenversprechen, welche Schlüsselressourcen und -kompetenzen sind dafür erforderlich, wie sind die Prozesse organisiert, mit welchen Partnern wird kooperiert und wie ist das Ganze finanziell abgesichert.
Am zweiten Tag beleuchten wir in Keynotes und Talkrunden die Frage, wie Kirche als übergeordnetes System (‘Betriebsmodell‘) gebaut sein müsste, um attraktive und erfolgversprechende Formen von Kirche-Sein überhaupt hervorzubringen, sie in ihrer Unterschiedlichkeit zusammenzuhalten und in ihrer Eigenständigkeit zu unterstützen: Welches Mindset ist notwendig (Purpose), welche Organisationsformen (z.B. Genossenschaft, Soziokratie, Holding) wären möglich bzw. hilfreich und welche Markenstrategien erscheinen aussichtsreich?
Hier der aktuelle Stand der Planung; vermutlich wird es an der einen oder anderen Stelle noch Veränderungen geben.
Am ersten Tag stellen wir innovative und etablierte Ansätze vor, die als Beispiele für mögliche zukunftsorientierte Handlungs- und Geschäftsmodelle von Kirche stehen. Dabei stellen sich jeweils zwei Vertreter:innen eines Ansatzes vor: ein kirchliches und ein nicht-kirchliches Projekt. Damit alle Teilnehmenden die Möglichkeit haben, zwei verschiedene Ansätze kennenzulernen und die Projekte zu erleben, werden die Workshops jeweils zweimal angeboten.
Workshop-Session A: 13:30 Uhr | Workshop-Session B: 15:30 Uhr
Raum zum Denken, Arbeiten und Vernetzen – für soziale (und kirchliche) Entrepreneur:innen
Unterstützung von Selbstverantwortung und Selbststeuerung im sozialen Raum
Gemeinschaft leben
Unternehmerisch tätig sein, um gesellschaftlichen Impact zu erzielen und Projekte zu unterstützen
Begegnung zwischen Religion und Kunst
Rituale und Dienstleistungen, um besondere Lebensmomente zu gestalten (Kasualagentur)
Überraschende Interventionen und Inszenierungen im Alltag
Mehrwert durch gemeinschaftliche Ressourcen & Gemeingüter
Menschen zusammenzubringen, um gemeinsame Ziele und Werte zu verwirklichen
Produktion von digitalen Inhalten – auch, um Produkte und Dienstleistungen zu vertreiben
Prof. Dr. Holger Boeckel
Außerplanmäßiger Professor für Praktische Theologie der Universität Heidelberg
Katja Bund
Journalistin und freie Mitarbeiterin der KunstKulturKirche Allerheiligen in Frankfurt/Main
Birgit Dierks
Referentin für missionale Gemeindeentwicklung bei der Evangelischen Arbeitsstelle midi
Philipp Elhaus
Pastor, Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Sozialwissenschaftlichen Institut der EKD
Prof. Dr. Tobias Faix
Professor für Praktische Theologie und Rektor der CVJM-Hochschule in Kassel
Frank Reintgen
Leiter des Fachbereichs Gemeindeentwicklung und Engagementförderung im Erzbistum Köln
Dr. Hubertus Schoenemann
Leiter der Katholischen Arbeitsstelle für missionarische Pastoral der Deutschen Bischofskonferenz
Dr. Gabriele Stahl
Beauftragte für Innovationsförderung der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck
Piet van Veldhuizen
Gemeindepfarrer in der evangelisch-reformierten Kirche der Niederlanden (PKN)
Andreas Wörsdörfer
Pastoralreferent und Leiter der KunstKulturKirche Allerheiligen in Frankfurt/Main
Der 8. Strategiekongress findet am 4. und 5. Dezember 2024 im Kardinal-Schulte-Haus in Bensberg (bei Köln) statt. Wir freuen uns auf Ihr Kommen!
Die Anmeldung läuft über die Website der Thomas-Morus-Akademie, dort finden Sie auch alle relevanten Infos zur Buchung, Storno usw. Mittlerweile sind alle Plätze ausgebucht. Es besteht aber die Möglichkeit, sich auf eine Warteliste zu setzen.
(Ein Hinweis für Ihre Reiseplanung: Der Strategiekongress startet am 4.12. um 9:30 Uhr und endet am 5.12. um 17 Uhr.)
Die Kongressreihe Strategie und Entwicklung in Kirche und Gesellschaft existiert seit 2008. Träger des Strategiekongresses ist der Verein futur2 e.V., der die gleichnamige Online-Zeitschrift herausgibt.
Veranstalter des Kongresses sind kairos, Coaching, Consulting, Training Mainz, die Thomas-Morus-Akademie Bensberg und die Evangelische Arbeitsstelle für missionarische Kirchenentwicklung und diakonische Profilbildung (midi) und die XIQIT GmbH. Der 8. Strategiekongress wird unterstützt von der zap:stiftung Bochum.
Für Kongressplanung, Veranstaltungsdesign und Durchführung zeichnet sich das Board verantwortlich – ihm gehören aktuell an: Dr. Valentin Dessoy, Birgit Dierks, Ursula Hahmann, Frank Reintgen, Dr. Hubertus Schönemann, Dr. Björn Szymanowski und Judith Uebing.
Kontakt: info@strategiekongress.org
Foto: Kardinal Schulte Haus