Keynotes & Talks
Social Entrepreneurship: wie Wertorientierung und gesellschaftlicher Nutzen mit unternehmerischem Handeln verknüpft werden können
Erfahrungen, Erkenntnisse & Hinweise
- 4.12.2024
- 10:00 bis 11:00 Uhr
- K 1 (Erdgeschoss)
Die Kirchen stehen vor der Herausforderung, sich neu erfinden zu müssen. Hierbei könnten Anleihen an das Konzept des Social Entrepreneurship hilfreich sein. Es beschreibt, wie ausgehend von einer klaren Wertorientierung mit unternehmerischem Denken und Handeln soziale und ökologische Probleme gelöst werden und damit ein gesellschaftlicher Impact erzielt wird. Man könnte einen solchen Ansatz „Social Ecclesiopreneurship“ nennen. Social Ecclesiopreneure verfolgen eine ähnliche Mission wie Social Entrepreneure, jedoch mit einem besonderen Fokus auf die Entwicklung von neuen Formen, die einen wesentlichen Bezug zum Evangelium haben und Kirche in neuer Gestalt lebendig werden lassen.
Es geht dabei um Fragen wie
- Was bedeutet es, unternehmerisch zu denken und zu handeln?
- Was ist Social Entrepreneurship? Wie gehen Social Entrepreneure vor?
- Wie könnte Social Entrepreneurship für kirchliches Handeln fruchtbar werden?
- Wo liegen Ressourcen und Potenziale auf die kirchliche Akteure zurückgreifen können? Wo können innere und äußere Widerstände und Hindernisse liegen?
- Wie geht man praktisch vor, wenn man Kirche unternehmerisch gestalten will?
Rose Volz-Schmidt ist Gründerin und Gesellschafterin der wellcome gGmbH. Sie ist als Coach und Speakerin unterwegs, engagiert sich u.a. im Beirat von startsocial e.V. und im Vorstand des SEND e.V., dem Social Entrepreneurship Netzwerk Deutschland.
Neuer Wein in neue Schläuche: wie Raum geschaffen werden kann, um neue Formen von Kirche ko-kreativ zu denken experimentell und zu erproben
Strukturelle Ansätze in der evangelischen und der katholischen Kirche
- 5.12.2024
- 9:15 bis 10:00 Uhr
- K 1 (Erdgeschoss)
Im Talk „Neuer Wein in neue Schläuche: wie Raum geschaffen werden kann, um neue Formen von Kirche ko-kreativ zu denken experimentell und zu erproben“geht es darum, wie Landeskirchen und Diözesen versuchen, strukturelle Bedingungen für disruptive Innovation zu schaffen, Räume und Ressourcen bereit zu stellen, um neue Formen (Geschäftsmodelle) von Kirche zu entwickeln und experimentell zu erproben.
Es geht dabei um Fragen wie
- Unter welchen Bedingungen kann Innovation in der Kirche systemrelevant werden?
- Warum braucht es besondere Räume jenseits bisheriger Organisationsformen von Kirche, damit Innovation entstehen kann?
- Welche Ansätze verfolgen Landeskirchen und Diözesen konkret, um strukturell Freiraum für neue Formen von Kirche sein zu schaffen?
- Welche langfristigen Ziele sind damit verbunden?
- Welche Erfahrungen gibt es bereits? Machen die gefundenen Ansätze tatsächlich einen Unterschied und worin besteht der?
- Welche Schwierigkeit haben kirchliche Akteur:innen, sich vom Bisherigen zu lösen und ganz neu zu denken?
- Wie ist die Resonanz bei hauptberuflichen und ehrenamtlich Tätigen in den etablierten parochialen Systemen?
- Was passiert, wenn der Projektstatus vorbei ist und das Neue in den Regelbetrieb überführt werden soll?
- Passt das Neue in das alte „Betriebsmodell“ und dessen Logik, muss dieses Logik verändert werden oder braucht es für die Übergangszeit zwei oder mehr Betriebsmodelle?
Dr. Andrea Qualbrink leitet im Tandem den Bereich Pastoralentwicklung im Bistum Essen. Sie ist systemische Organisationsentwicklerin, Innovation Coach, Mitherausgeberin der “Lebendigen Seelsorge”.
Philipp Elhaus war leitender Referent für Missionarische Dienste der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers und ist seit 2020 wissenschaftlicher Mitarbeiter Sozialwissenschaftlichen Institut der EKD in Hannover.
Nächste Kirche: Anregungen für ein zukünftiges Betriebsmodell
Blick auf Kirche als Organisation aus der (Fremd-)Perspektive eines weltweit operierenden Beratungsunternehmens
- 5.12.2024
- 10:00 bis 12:10 Uhr
- K 1 (Erdgeschoss)
Die Keynote „Nächste Kirche: Anregungen für ein zukünftiges Betriebsmodell“ fokussiert die strukturell-organisatorischen, rollen- und prozessbezogenen Aspekte eines übergreifenden Betriebsmodells von Kirche, das auf Entwicklung und Nachhaltigkeit ausgerichtet ist, das selbstorganisiertes unternehmerisches Handeln ermöglicht und in der Lage ist, unterschiedliche Geschäftsmodelle zu integrieren und sich dabei zugleich selbst agil mitzuentwickeln.
Es geht dabei um Fragen wie
- Wie kann sich eine Organisation, die 2000 Jahre alt ist, die eine Vielzahl von Kulturen und Organisationslogiken integriert hat, die im Hintergrund wirksam sind und die auf Hyperstabilität programmiert ist, in kürzester Zeit lernen, sich in dynamischen Kontexten zu bewegen und welche Strukturen/Prozesse braucht sie dafür?
- Wie muss perspektivisch ein Betriebsmodell (die Organisationslogik) von Kirche gebaut sein und funktionieren (Strukturen, Prozesse, Rollen), wenn divergente und sich dynamisch entwickelnde Geschäftsmodelle flexibel integriert und unterstützt werden soll?
- Wie kann Kirche zu einer agilen Organisation werden, die sich in einem dynamischen Umfeld bewegen kann und zugleich ihrem (bleibenden) Grundauftrag in veränderter Zeit gerecht werden will?
- Was bedeutet das für die Art und Weise von Führung und Entscheidungsfindung?
- Wie kann die Transformation / das Management des Übergangs zwischen maximaler Stabilität und maximaler Agilität gelingen und was braucht es dafür?
- Ist ein Betriebsmodell denkbar, das unterschiedliche Geschäftsmodelle auf operativer Ebene z.B. in Form eines Netzwerks organisieren kann?
- Wie kann – in einer Zeit des Übergangs – die Gesamtorganisation (Bistum, Landeskirche) zwei unterschiedliche Betriebsmodelle gleichzeitig realisieren, um Bestehendes zu optimieren und Neues, i.S. von etwas ganz Anderem zu erproben (bimodales Operating Model)?
Die Protagonist:innen werden ihre Ideen gemeinsam vortragen. Im Anschluss gibt es Möglichkeiten der Rückfrage und der Reflexion bzw. des Diskurses.
Carolyn Becker ist Director bei der ISG (Information Service Group), einem weltweit operierenden Beratungsunternehmen.
Nächste Kirche: Eckpunkte eines veränderten Mindsets
Reflexion der Basisprämissen von Kirche aus theologischer Perspektive
- 5.12.2024
- 13:30 bis 14:30 Uhr
- K 1 (Erdgeschoss)
Die Keynote „Nächste Kirche: Eckpunkte eines veränderten Mindsets“ schaut auf die zugrundeliegende DNA, den Code der Organisation Kirche, ihre Basisprämissen und fragt aus theologischer Perspektive, wie das Mindsets einer Kirche aussehen könnt, die auf Entwicklung und Nachhaltigkeit ausgerichtet ist, die selbstorganisiertes unternehmerisches Handeln ermöglicht und in der Lage ist, unterschiedliche Geschäftsmodelle zu integrieren und sich dabei zugleich selbst agil mit zu entwickeln.
Es geht dabei um Fragen wie
- Was könnte das Nutzenversprechen der nächsten Kirche für Menschen und Gesellschaft (Mission)?
- Wozu ist Kirche da? Was ist der Sinn & Zweck ihrer Existenz (Purpose)?
- Wie / auf welches Bild hin kann die Kirche zukünftig Einheit/Identität herstellen (Vision als Attraktor)?
- Was bedeuten unterschiedliche Geschäftsmodelle für die theologische, soziale und kommunikative Identität von Kirche?
- Wie sind die Beziehungen nach innen und außen zu gestalten (Haltungen als Beziehungsangebot)? Oder: Welche Haltungen sind notwendig, um kontinuierliches Lernen und Anpassung an neue Herausforderungen und Chancen zu ermöglichen?
- Welche Rolle spielen Transparenz, Offenheit und Vertrauen in der Transformation des Mindsets?
- Wie muss sich das Selbstverständnis von Kirche weiterentwickeln, wenn sie in veränderter Zeit wirksam werden will?
- Was heißt das für das Offenbarungsverständnis, das Verständnis von Wahrheit und für den Umgang mit der Tradition?
Die beiden Protagonisten werden ihre Ideen gemeinsam vortragen. Im Anschluss gibt es Möglichkeiten der Rückfrage und der Reflexion bzw. des Diskurses.
Prof. Dr. theol. Bernhard Spielberg ist Inhaber des Lehrstuhls für Pastoraltheologie an der Universität Freiburg.
Prof. Dr. theol. Holger Böckel ist Leiter des Instituts für Theologie, Diakonie, Ethik sowie des Zentralen Dienstes Bildung der AGAPLESION gAG, Pfarrer, Organisationsberater und Privatdozent für Praktische Theologie am Diakoniewissenschaftlichen Institut der Universität Heidelberg
Nächste Kirche: Optionen für die Markenstrategie
Überlegungen zu einem zukünftigen Auftritt von Kirche aus Marketingperspektive
- 5.12.2024
- 15:00-15:30 Uhr
- K 1 (Erdgeschoss)
Im Talk „Nächste Kirche: Optionen für die Markenstrategie“ wird aus einer Marketingperspektive beleuchtet, wie Kirche in einem zunehmend komplexen und kompetitiven Umfeld auftreten kann, um klar erkennbar zu sein und hinreichend zu differenzieren, insbesondere um neue Zielgruppen anzusprechen. Oft wird in kirchlichen Diskursen nach einer Einzelmarkenstrategie für die gesamte Kirche gerufen – trotz eines historisch schlechten Images. Welche Strategien sind hilfreich, um neue Zielgruppen zu erreichen?
Es geht dabei um Fragen wie
- Können verschiedene Geschäftsmodelle/Ansätze der Kirche unter einer übergreifenden Marke vereint werden, ohne die Individualität der einzelnen Angebote zu verlieren?
- Welches Verhältnis sollte zwischen der Marke „Gesamtkirche“ (z. B. Marke der Landeskirche/des Bistums oder der evangelischen/katholischen Kirche) und den unterschiedlichen Ausdrucksformen/Geschäftsmodellen bestehen?
- Welche Vorteile und Herausforderungen bieten die verschiedenen Ansätze Einzelmarken-, Mehrmarkenstrategie, Markenfamilie oder Dachmarkenstrategie?
- Welche Prinzipien der Markenarchitektur können der Kirche helfen, ihre unterschiedlichen Angebote klar und kohärent zu präsentieren?
- Wie lässt sich sicherstellen, dass bei unterschiedlichen Markenstrategien die Einheit der Kirche gewahrt wird und erkennbar ist?
Dr. Gabriele Stahl ist Innovationsbeauftragte der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck. Sie arbeitete über 25 Jahre in der internationalen Forschung und Entwicklung bei Procter & Gamble und bringt jetzt ihre Erfahrung in Kirche ein.